So entwässert man ein Carport richtig
Für die Dachentwässerung des Fahrzeugunterstands gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ein Dachrinnensystem mit Fallrohr ist der Klassiker, der allerdings nicht in jedem Fall gewünscht wird. Dennoch bieten Regenrinnen einige Vorteile, zumal man das ablaufende Wasser in einer Regentonne auffangen und es für die Gartenbewässerung nutzen kann. Um einer Dachüberlastung bei Schnee vorzubeugen, spielt die Dachneigung eine wichtige Rolle. Wie später entwässert werden soll, muss bereits zum Zeitpunkt der Bauplanung bekannt sein. Die Entwässerung ist je nach örtlichen Gegebenheiten und kommunalen Vorschriften ober- und unterirdisch möglich. Wird das Regen- und Tauwasser unterirdisch abgeleitet, ist ein Anschluss an die Hausenwässerung angeraten. Alternativ kann auch eine Sickergrube genutzt werden, sofern das baurechtlich und mit Blick auf die Grundstücksgegebenheiten möglich ist. Um nachbarschaftlichen Problemen vorzubeugen, sollte das Dachgefälle in der richtigen Richtung - also nicht mit Ablauf ins Nachbargrundstück geplant werden. Um ein Carport richtig zu entwässern ist es nötig, das gesamte System als Einheit zu planen und es professionell anzuschließen. Befindet sich der Unterstand unmittelbar am Haus, kann eine Entwässerung mit Anschluss an die Fallrohre der Hausüberdachung praktisch sein. Anderenfalls bleibt die unterirdische Ableitung, bei der eine Reinigung der Dachrinnen zur Vermeidung einer Verstopfung essenziell ist. Für alle Varianten gibt es hochwertige Systeme, die beim Carportbau installiert oder nachgerüstet werden können.
Übersicht zur Carport Entwässerung
- Entwässerung für Carports bereits in der Planungsphase bedenken
- Drei Wasserarten: Regen, nasses Fahrzeug, Kondenswasser
- Carport unterirdisch oder oberirdisch entwässern
- Regentonne als Auffangstation eine gute und ressourcensparende Lösung - Gießwasser
- Dachgefälle von einem bis drei Prozent beachten
- Richtung der Dachneigung fachkundig planen (nicht mit Ablauf zum Nachbargrundstück)
- Entweder durchlässiger Boden oder Bodengefälle nötig
- Regenrinnen müssen regelmäßig von Laub und anderen Rückständen befreit werden
- Baurechtliche Verordnung der Kommune erfragen
- Regelmäßige Überprüfung im Frühjahr und im Winter durchführen
- Nachrüstung möglich, sofern die notwendigen Gegebenheiten vorliegen (Ablauf gesichert, Dachneigung vorhanden)
- Belüftung einplanen und damit der Bildung von Kondenswasser effektiv vorbeugen
Was passiert, wenn man sein Carport nicht richtig entwässert?
Im schlimmsten Fall führt die unzureichende oder nicht vorhandene Entwässerung zu Schäden am Autounterstand. Wird das System falsch installiert und das Wasser läuft beispielsweise in die öffentliche Kanalisation, kann die Kommune ein Bußgeld verhängen und auf die Verpflichtung zur Einfahrtentwässerung auf dem eigenen Grundstück verweisen. Läuft das Regenwasser ins Nachbargrundstück und versickert erst dort, kann der Nachbar eine Abstellung des Problems auf Kosten des Carport Besitzers fordern. Bei Unterständen in der Nähe des Hauses und einem ungünstigen Gefälle zieht die Nässe bei Starkregen ins Mauerwerk und begünstigt Schäden am Fundament. Das kann bis zur Schimmelbildung durch Wandfeuchte führen und umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig machen. Staut sich Wasser auf dem Boden, wird das Carport im Winter zu einer erheblichen Unfallquelle durch überfrierende Nässe. Kondenswasser unter dem Dach kann bei Glas- und Kunststoffdächern zum Materialbruch führen. Fehler bei der Carport Entwässerung mindern die Lebensdauer des Unterstands und sind ein Hauptgrund dafür, dass massive Holzbalken durch einziehende Feuchtigkeit instabil werden. Auch an Seitenwänden aus Holz hinterlassen Entwässerungsfehler ihre Spuren, da sie die Moos- und Algenbildung fördern. Es ist nicht schwer, ein Carport richtig zu entwässern und die eigene Sicherheit sowie den Frieden mit den Nachbarn zu wahren. Für alle Carports gibt es Systeme für oberirdische oder unterirdische Entwässerungen.