Carport Statik

Ein Unterstand für das Auto ist eine praktische Sache: Ohne viel Aufwand werden Auto, Fahrräder und Gartengerät witterungsgeschützt verwahrt. Aber wie ist das mit der Statik? Aus Bausätzen mit vorgefertigten Modulen lässt sich der Unterstand für das Auto im Nullkommanix errichten. Ob angelehnt oder frei stehend - der Autounterstand ist innerhalb eines Tages aufgestellt.

Die Hersteller der Einzel- und Doppelcarports geben Richtwerte wie Traglast und Windlast, Schneelast und Eigengewicht an. Aber was meint das alles? Bei der statischen Berechnung geht es darum, dass der Unterstand für die normalen Belastungen stabil genug ist. Und um das herauszufinden, werden Werte wie Traglast und Tragwerk, Windlast und Schneelast, Eigengewicht und dergleichen berechnet. Das ist eine komplexe Angelegenheit. Denn neben dem Material und der Größe des Carports müssen zahlreiche weitere Faktoren berücksichtigt werden. Die Schneelast beispielsweise ist nicht überall in Deutschland gleich, und der Wind weht auch in einigen Regionen stärker als in anderen.

Weil das so ein komplexes Thema ist, werden die Berechnungen in der Regel von einer Fachstelle durchgeführt. Das kostet Geld. Aber eigentlich sollte es doch auch möglich sein, den Bauplan für den Autounterstand selbst zu erstellen, oder? Immerhin kann der Unterstand am Haus selbst errichtet werden. Muss man die Carport Statik überhaupt berechnen, oder geht es auch ohne eigene Rechnung? Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten.

Wie berechnet man die Statik eines Carports?

Aus baurechtlicher Sicht muss nicht überall eine Berechnung stattfinden. Das Baurecht ist größtenteils Landesrecht, es gibt also keine einheitliche Regelung. Um es stark vereinfacht auszudrücken: Wird eine Bauanzeige oder eine Baugenehmigung vorausgesetzt, ist auch die Baustatik vorgeschrieben. Handelt es sich um ein genehmigungsfreies Bauprojekt, ist die Baustatik nicht erforderlich. Ob der Unterstand für das Auto genehmigungspflichtig ist, steht in der jeweils geltenden Landesbauordnung. Wird wirklich ein Bauantrag oder eine Bauanzeige benötigt, sind diese Unterlagen ausgefüllt abzugeben:

• Ein ausgefülltes Formular des Bauamtes (sogenannter Bauantrag oder Bauanzeige)
• Eine Flurkarte, die die genaue Lage des Carports (eingezeichnet) zeigt
• Ein Carport Bauplan mit Statik

Das ist aber nur der rein rechtliche Aspekt. Selbst wenn das Bauamt keinen Plan mit Statikberechnung verlangt, sprechen einige Gründe für die Berechnung der Carport Statik. So ein Unterstand ist nur dann langlebig und stabil, wenn die statischen Gegebenheiten stimmen - und dazu müssen sie vor dem Bau berechnet werden. Finanzielle Schäden, wie sie beispielsweise durch einen Einsturz bei Unwettern entstehen, vermeidet man ebenfalls, wenn die Baustatik stimmt. Die Berechnungen beugen also Unfällen vor - auch solchen, bei denen unter Umständen Menschen zu Schaden kommen würden. Und natürlich sieht auch das Versicherungsrecht vor, dass es einen Bauplan und Berechnungen gibt.

Für die Berechnungen benötigen Sie den genauen Standort des Carports, die zu erwartende Windlast und die zu erwartende Schneelast. Außerdem sollten Sie die Größe des Unterstands kennen und müssen wissen, aus welchem Material er gebaut wird. Solaranlagen auf dem Dach und Dachbegrünungen stellen Zusatzbelastungen dar. So rechnet man beispielsweise damit, dass ein Kubikmeter Pulverschnee grob 100 Kilogramm auf einen Quadratmeter wiegt, bei Extensivbegrünungen sind es dagegen 50 bis 170 Kilogramm je Quadratmeter. Sturm und Schnee stellen für den Autounterstand die größten Herausforderungen dar. Geht es dann wirklich an die Berechnung, haben Sie drei Möglichkeiten:

• Zeichnerische Methode
• Rechnerische Methode
• Experimentelle Methode

Alle drei Methoden sind sehr komplex und werden, solange Sie kein Experte auf dem Gebiet sind, vom Bauamt vermutlich nicht angenommen. Die Berechnung durch Architekten oder Statikerinnen ist sinnvoll. Inzwischen gibt es jedoch auch Online-Tools, die das erledigen können.

Zusammengefasst sind das die wichtigsten Punkte:

• Länge und Breite bedingen die Statik beim Autounterstand
• Das Material ist ausschlaggebend für die Berechnung
• Bei der Berechnung müssen die Umgebungsbedingungen berücksichtigt werden
• Sie errechnen Schneelast beziehungsweise Traglast pro Quadratmeter der Dachgröße. Ziehen Sie das Eigengewicht ab
• Wie dick die Pfosten sein müssen, hängt von Gewicht des Unterstands und der Traglast plus Eigengewicht des Daches ab
• Bei einem Baukastensystem ist die Berechnung bereits durch Experten vorgenommen worden
• In schnee- und windreichen Regionen runden Sie die Traglast auf
• Das Gewicht von Solaranlagen und Begrünung muss jeweils dem Gewicht des Daches zugerechnet werden
• Wenn es wirklich sicher sein muss: Carport nicht selbst bauen, sondern Statiker bemühen

Was versteht man unter einer Carport Bauplan Statik?

Kalkulieren Sie im ersten Schritt die Masse der Bauteile und bestimmen Sie deren genaue Position. Träger, Rahmen und Stützen bilden das sogenannte Stabwerk, das auf dem Fundament sitzt. Meist wird einbetoniert. Damit das funktioniert, muss das Fundament 200 Kilogramm Tragkraft je Quadratmeter haben. Denn das Stabwerk wiegt abhängig vom Material, zwischen 200 und 700 Kilogramm. Achten Sie darauf, dass die Abstände der Träger mindestens 60 Zentimeter und höchsten 1 Meter betragen. Ein Tragevermögen von wenigstens 75 Kilogramm Schnee je Quadratmeter muss ebenfalls kalkuliert werden.

Die Carport Bauplan Statik stellt dar, wie genau Ihr Autounterstand statisch funktioniert. Ein paar Gesetzmäßigkeiten können Sie im Bauplan ablesen, andere müssen Sie bei der Statikberechnung einfach einkalkulieren. Der Bauplan zeigt, dass das Gewicht des Daches auf den einzelnen Posten gleichmäßig verteilt ist. Gefälle und andere Umgebungsfaktoren müssen Sie einfach kennen. Das Material kann auf dem Bauplan eingetragen und somit auch ablesbar sein. Trägt das Carport Solarpaneele oder eine Begrünung, ist das ebenfalls vermerkt. Der Bauplan gibt also Auskunft über die Grundfaktoren, die bei der Berechnung berücksichtigt werden müssen.

Carport selbst bauen: Statik richtig berechnen

Will man ein Carport selbst bauen, kann man natürlich auch die statischen Berechnungen selbst vornehmen. Laien mit einem guten mathematischen Verständnis und logischem Denken schaffen das. Allerdings sollte man, wenn man sich nicht ganz sicher ist, lieber die Finger davonlassen und doch einen Bausatz für Einzel- oder Doppelcarport kaufen. Selbst für den Autounterstand, der am Haus anlehnt, gibt es solche Gesamtpakete. Die enthalten bereits alle Informationen zur Carport Statik.

Die Formel zur Berechnung ist online abrufbar. Noch einfacher wird es aber, wenn ein entsprechendes Programm online genutzt wird. Das ist einfach: Um die Baustatik für den Carport sicher zu berechnen, geben Sie einfach ein paar Daten ein. Den Rest macht das Programm für Sie. Beachten Sie bei der Berechnung der Carport Statik diese Punkte:

• Größe
• Art des Unterstands
• Anstehend am Haus oder freistehend?
• Für ein Auto oder für mehrere Fahrzeuge?
• Offener unterstand oder geschlossene Wände?
• Dachbegrünung oder Solardach?

Was kostet ein Carport Statiker?

In manchen Bundesländern muss der Statiker herangezogen werden (wie beim Haus), in anderen nicht. Es hängt schlicht vom Bundesland und von der Größe vom Unterstand ab, ob der Statiker benötigt wird. Wie hoch die Kosten für den Statiker sind, hängt dann wiederum von der Größe des Unterstands und von der genauen Art der Konstruktion ab. Soll das Carport beispielsweise an das Haus angebaut werden, ist das zwar in Sachen Material etwas günstiger als ein freistehender Carport neben dem Haus. Aber der Statiker ist unter Umständen doch kostenintensiver.

Handelt es sich um ganz einfache Konstruktionen und liegt die Planung bereits vor, bekommen Sie den Statiker schon ab etwa 400 Euro. Das ist der Fall, wenn Sie ein ganz simplern Carport selbst bauen. Komplexere Unterstände erfordern jedoch komplexere Berechnungen - und dann ist der Carport Statiker teurer.