Carport Fundament
Ein Carport ist eine beliebte Alternative zur klassischen Garage. Der Autounterstand hat mehrere Vorteile: Carports sind preiswerter und schneller zu errichten und blockieren auf dem Grundstück weder Sicht noch Sonne verglichen mit einer gemauerten, geschlossenen Garage. Damit der überdachte Stellplatz das Auto, Motorrad, Sportboot und Co. schützt und trotz Wind und Wetter hält, ist ein stabiles Fundament wichtig. Dafür kommen unterschiedliche Arten von Fundamenten infrage - etwa ein Punktfundament oder ein Streifenfundament.
Fundamente verankern zum einen das Bauwerk fest im Boden, sodass es bei Sturm und starkem Wind nicht mitgerissen wird. Zum anderen schützen sie die Pfosten vor Feuchtigkeit und Fäule. Denn einfach in den Boden gesteckt, werden Pfeiler aus Holz mit der Zeit morsch. Auch eine ungewöhnlich hohe Last - etwa durch starken Schneefall - kann ein nicht gut verankertes Schutzdach schnell in die Knie zwingen. Sollte es einknicken, ist nicht nur das Bauwerk an sich zu ersetzen. Auch untergestellte Fahrzeuge und sogar Gegenstände oder Gebäude auf dem Nachbargrundstück könnten in Mitleidenschaft gezogen werden. Rundum drohen ohne ordentliches Carport Fundament nur Stress und Folgekosten. Deshalb ist ein solides Fundament für das Carport ein Muss. Alles Wichtige zum Bau eines Fundaments gibt es hier nachzulesen.
Was muss man beim Carport Fundament beachten?
Bevor ein Fundament für das Carport gebaut werden kann, gilt es einige Dinge zu bedenken und zu beachten.
Dazu gehört es, den richtigen Platz zu finden. Der Autounterstand muss groß genug für das Fahrzeug oder die Fahrzeuge sein, sollte aber nicht unter Bäumen stehen. Denn herabfallende Blätter lassen sich vom Carport Dach nur schwer entfernen und herabfallende Äste oder gar ein umstürzender Baum sind ein Risiko für Fahrzeugunterstand und Auto.
Gleichzeitig sollte der Platz nicht mit bereits verlegten Leitungen für Wasser und Abwasser, Strom oder Gas kollidieren. Da meist signifikante Erdarbeiten beim Carport Bau vorgenommen werden, ist es ungünstig bis gefährlich, dort zu bauen, wo Leitungen liegen. Und auch für eventuelle Reparaturarbeiten an Leitungen in der Zukunft ist ein solches Vorgehen besser.
Ist der perfekte Platz gefunden, muss die Größe des Bauwerks und des benötigten Fundaments bestimmt werden. In der Regel werden für die Unterstellung eines Fahrzeugs 100 cm zur Fahrzeuglänge und 80 cm zur Fahrzeugbreite draufgeschlagen. Sollen mehrere Fahrzeuge untergestellt werden, muss entsprechend gerechnet werden. Einzelcarports kommen mit vier bis sechs Pfosten aus.
Anschließend stehen zwei wichtige Dinge an: Die gewünschte Fundamentart bestimmen und in Erfahrung bringen, ob eine Baugenehmigung für das geplante Bauwerk notwendig ist. Das örtliche Bauamt ist der richtige Ansprechpartner dafür.
Um beim Projekt Carportfundament den Überblick nicht zu verlieren, hilft die folgende Übersicht:
- Platz bestimmen, der möglichst nicht unter Bäumen liegt. Bäume erhöhen den Reinigungsaufwand und das Risiko (herabfallende Äste, umstürzende Bäume)
- Verlauf von verlegten (oder geplanten) Wasser-, Abwasser-, Strom- oder Gasleitungen prüfen
- Carport Größe ermitteln. Als Daumenregel werden für ein Einzelcarport 100 cm zur Fahrzeuglänge und 80 cm zur Fahrzeugbreite hinzugerechnet. Für Doppelcarports oder Mehrfahrzeugcarports sollte genügend Raum hinzugerechnet werden, um zwischen den Fahrzeugen ohne Probleme Türen öffnen und ein- beziehungsweise aussteigen zu können
- Für eine Fundamentart entscheiden
- Prüfen, ob vor Ort der geplante Carport Bau genehmigungsfrei oder genehmigungspflichtig ist
Welche Fundamentarten gibt es?
Wer ein Carport errichten möchte, kann zwischen unterschiedlichen Arten von Fundamenten wählen. Doch nicht jede Fundamentart ist gleich gut geeignet oder gar nötig. Die Wahl des besten Fundaments hängt von folgenden Faktoren ab: Beschaffenheit des Baugrunds, Größe und Art des Carports sowie den örtlichen Wetterbedingungen. Hier ist ein Überblick, welche Fundamentarten es grundsätzlich gibt:
- Fundamentplatte
- Streifenfundament
- Punktfundament
- Ringfundament
- Gehweg-Plattenfundament (auf Erd- oder Kiesboden verlegt)
Die Fundamentplatte ist eine solide Betonplatte, auf der sich auch ein Gebäude bauen lässt. Sie verankert einen Unterstellplatz sehr gut im Boden und bietet mit einer Schicht Pflaster einen festen und ebenen Stellplatz für das Fahrzeug. Allerdings ist diese Fundamentart im Bau besonders arbeits- und kostenintensiv.
Das Streifenfundament leitet schwere Lasten gleichmäßig in den Untergrund ab und eignet sich neben Gebäuden besonders für Gabionenzäune und Mauern. Auch größere Carports in windigen Lagen können davon profitieren. Dort, wo das Streifenfundament liegt, sollten allerdings keinerlei Leitungen liegen. Die eigentliche Stellfläche zwischen den zwei Fundamentstreifen lässt sich etwa mit Kies, Rasengittersteinen oder einem Pflaster-Belag auslegen.
Am häufigsten steht ein Carport auf einem Punktfundament. Es besteht im Prinzip aus mehreren einzelnen kleinen Fundamenten, die die einbetonierten Pfosten im Boden halten. Diese Verankerungsmethode wird auch für Zäune verwendet. Die Vorteile dieser Fundamentart sind, dass der Arbeits-, Material- und Kostenaufwand sich in Grenzen hält.
Ringfundamente bieten ein großes, ins Bodenreich eingelassenes Gegengewicht und werden etwa für den Bau von Türmen verwendet. Beim Carport Bau spielt diese Fundamentart praktisch keine Rolle, obwohl Ringfundamente etwa in steilen Lagen auch für einen Fahrzeugunterstand sinnvoll sein können.
Gehweg-Plattenfundamente, die direkt auf den Erdboden oder einen aufgeschütteten Kiesboden verlegt werden, eignen sich für den Bau eines leichten Geräteschuppens oder kleinen Gewächshaues, bieten für die Verankerung der Pfosten eines Fahrzeugunterstands aber nicht genug Halt. Die rund 12 cm dicken Platten oder Gehwegsteine sind einfach nicht schwer und stabil genug.
Die gängigste Art des Fundaments für Carports ist daher das Punktfundament.
Fundament für freitragendes Carport - was beachten?
Ist ein Carport freitragend, steht die Konstruktion auf nur zwei Pfosten. Diese Carportart wirkt besonders elegant und hat keine störenden Pfeiler im Einfahrtsbereich. Insbesondere für größere Fahrzeuge wie Wohnmobile kann ein freitragendes Modell günstig sein. Allerdings müssen Fundamente für freitragende Fahrzeugunterstände solide genug sein, um die gesamte Last zu tragen. Eine Fundamentplatte, ein Streifenfundament oder ein Punktfundament mit zwei bis drei Einzelfundamenten (je nach Anzahl der Pfosten) ist möglich. Beim Punktfundament müssen die Maße für ein Carport freitragend im Vergleich zum gewöhnlichen Carport vergrößert werden. Zudem ist eine Verstärkung der einzelnen Fundamente sinnvoll. Zur Verstärkung sind beispielsweise Geländerstäbe aus Schmiedeeisen oder Baustahl-Rundeisen in einer Stärke von zehn bis 12 mm und einem Meter Länge geeignet. Sie werden vor dem Einsetzen u-förmig verbogen, sodass beide Seiten (Beinchen) vom U etwa 350 mm Länge und die Bodenseite des U 300 mm aufweisen. Pro Fundament werden je vier Stück benötigt. Insgesamt werden also acht bis 12 Stück gebraucht. Beim Betonieren eines einzelnen Fundaments werden die vier zurechtgebogenen U-förmigen Elemente so eingesetzt, dass:
- Sich je zwei Elemente auf jeder Seite vom Pfeiler befinden
- Die Elemente "auf der Seite liegen" (offene U-Seite zeigt weder nach oben noch nach unten)
- Die Elemente unterschiedlich tief liegen (etwa 15 cm Abstand zwischen unterem Beinchen von Element A und unterem Beinchen von Element B)
- Die Elemente etwa 100 mm versetzt zueinander liegen
Zudem muss die Eintauchtiefe der Pfosten ins Fundament mindestens 500 mm betragen.
Das frisch gegossene und verstärkte Fundament braucht mehrere Tage zum Trocknen, sorgt anschließend aber dafür, dass die Pfeiler und das gesamte Carport freitragend stabil und fest verankert sind.
Wie tief muss das Carport Fundament sein?
Damit ein Carport Wind und Wetter standhält, müssen die Pfeiler ausreichend tief im Boden verankert sein. Für Punktfundamente gilt in der Regel, dass sie mindestens 80 cm tief und mindestens jeweils 40 cm lang und breit sein sollten. Ist ein Carport freitragend, müssen größere Fundamente gegossen werden (beispielsweise 70 cm x 100 cm), an der Tiefe ändert sich dann nicht zwingend etwas. Die Pfosten werden in jedem Fall mindestens 50 cm Tief in den Beton eingesetzt.
Wird diese Tiefe unterschritten, drohen Frostschäden am Beton. Ein unabdingbarer weiter Schutz für den Beton ist eine Verschalung aus Holzbrettern oder Polyethylen-Rohren, die in die ausgehobenen Löcher im Boden gesetzt und mit Beton gefüllt werden. Polyethylen-Rohre sind dünn und müssen bei der Tiefe und Breite nicht groß berücksichtigt werden. Wer die Löcher mit Holzbrettern auslegt, sollte einige Zentimeter tiefer und breiter graben (je nach zusammengerechneter Dicke der Bretter).
Welchen Beton für das Carport Fundament verwenden?
Als Betongüte für das Fundament ist C25/30 geeignet. Der jeweilige Standort bestimmt jedoch Dinge wie Betonangriff, Bewehrungskorrosion und Expositionsklasse und sollte Berücksichtigung finden. Eine Sauberkeitsschicht mit einer Stärke von etwa 50 bis 100 mm (beispielsweise aus Schotter oder Kies der Körnung bis 16 mm) ist zusätzlich empfehlenswert. Neben den Kosten für den Beton sollten auch die Kosten für die Sauberkeitsschicht bei der Kalkulation eingerechnet werden.
Was kostet ein gutes Carport Fundament?
Die Kosten für ein Carport Fundament bestehen aus mehreren Faktoren beziehungsweise Kostenposten:
- Art und Größe des Fundaments - der Materialbedarf ist etwa bei einer Fundamentplatte größer als bei Punktfundamenten
- Vorhandene Bodenbedingungen
- Ob eine Baugenehmigung nötig ist (falls ja, stellt das örtliche Bauamt diese gegen eine Gebühr aus, die Gebührenhöhe variiert bundesweit)
- (optionale) Verstärkung des Fundaments (etwa für einen freitragenden Autounterstand wichtig)
- Bodenbelag für die Stellfläche (etwa reiner Beton, Pflaster-Steine, Asphalt, Schotter, Splitt, Kies etc.)
Insgesamt können die Kosten für das beliebteste Fundament bei Carports ab etwa 300 bis 400 Euro aufwärts betragen. Wie teuer solche Punktfundamente genau sind, hängt auch davon ab, wie viele Löcher ausgehoben und betoniert werden müssen.
Wer sich für ein Streifenfundament entscheidet, muss mit Kosten von etwa 180 Euro pro Kubikmeter (Schalung inklusive) rechnen. Zwischen den betonierten Streifen lässt sich die Stellfläche nach Belieben gestalten (etwa mit Pflaster, Kies etc.).
Ein Plattenfundament ist mit rund 100 Euro pro Quadratmeter (bei einer Dicke von etwa 20 cm) die teuerste Option. Wer die Stellfläche des Carports mit Pflaster auslegen und womöglich auch als Grillplatz nutzen möchte, könnte diese Option trotz der höheren Kosten präferieren.
Carport ohne Fundament - geht sowas?
Inzwischen gibt es einige Carport-Varianten, die ohne Fundament auskommen können sollen. Um die Bauwerke am Boden zu befestigen, werden beispielsweise Schraub- und Schlaghülsen verwendet. Die Hülsen werden mit dicken Schrauben mit dem Boden verbunden beziehungsweise entsprechend in den Boden geschlagen. Die Pfosten - meist aus Holz - werden anschließend in den Hülsen verschraubt.
Diese fundamentlose Befestigungsart kommt nur dann infrage, wenn der Untergrund schwer, kompakt und sehr tragfähig ist und nur ein kleiner, leichter Carport montiert werden soll. Da sich die Stabilität des Erdbodens für Laien nur schwer abschätzen lässt, raten Experten von dieser Befestigungsmethode allerdings ab. Damit der Autounterstand solide steht, ist ein Fundament für das Carport nicht zu ersetzen.
Fazit
Ob in der Stadt oder auf dem Land, zur modernen Architektur oder dem Neubaueigenheim entscheiden sich die meisten für einen überdachten Fahrzeugstellplatz anstatt der klassischen gemauerten Garage. Die Autounterstände ohne Wände wirken optisch leichter und blockieren weder Sonne noch Sicht im Garten. Für jedes Carport ist ein Fundament wichtig, damit das Bauwerk selbst starkem Wetter standhält und langlebig ist. Denn fundamentlos im Boden verankerte Pfeiler ziehen die Feuchtigkeit aus der Erde und werden mit der Zeit morsch. Für welche Fundamentart man sich entscheidet, hängt von mehreren Faktoren wie der Carportart und Größe sowie den Bodengegebenheiten ab. Die Kosten für solide Fundamente beginnen ab etwa 300 Euro und sind die Investition definitiv wert.